Dienstag, 9. August 2016

August in Madrid

Hallo zusammen,
zu allererst eine Information: "August in Madrid" bezieht sich nicht auf einen spontanen Besuch meines Onkels namens August*.
Oh, und noch eine Information: Ab Mitte September wird sich aus sehr langwierig zu beschreibenden Gründen meine Adresse in Madrid ändern, d.h. ich ziehe innerhalb Madrids um.

Eine kleine Quizfrage zum Einstieg: Was macht man an einem Sonntag im August in Madrid?

Antwort: Man verlässt Madrid.
Ich bin dann aber doch hier geblieben. Morgens lässt es sich in dem Ofen in welchem wir wohnen etwas besser schlafen, und das muss man ausnutzen.
Es ist immer noch konstant über 30°C. Vorausgesetzt man glaubt den Temperaturanzeigen an den Bushaltestellen, sinkt es aber um 2 oder 3 Uhr auf 30°C herunter. Vielleicht auch noch etwas mehr.


Dementsprechend sind hier auch die meisten Geschäfte geschlossen, viele haben etwa einen Monat Sommerpause. Auch in der Uni ist nicht viel los, es wäre aber eine hervorragende Zeit um Weltuntergangs- oder Zombiefilme zu drehen, alles ist verlassen und verriegelt. Aus unserer Arbeitsgruppe sehe ich momentan nur den kleinen Kolumbianer Edwin, der gerade seine Doktorarbeit zuende schreiben muss und sporadisch Isabel die noch irgendwo im Gebäude ist. Manchmal sind sonst deutlich mehr als zehn Personen anwesend.

Typisch spanisch. Selbst in der Zeichnung ist es so warm dass sich Homer Wasser über den Kopf kippt, welches Moe gezapft hat, und ein christliches Symbol darf natürlich auch nicht fehlen

Die Sommerpause wird für die Madrilenen durch die Feste erträglicher gemacht, die die einzelnen Viertel hier feiern. Jedes Viertel scheint sich einen passenden Schutzpatron geschnappt zu haben, und so reiht sich ein Straßenfest an das nächste. Die Feste dauern einige Tage und enden oft mit einer religiösen Prozession mit Heiligenbild.

Um die Haltestelle Lavapiés und vor allem der Calle Argumosa findet das Fest des San Lorenzo statt

Momentan findet das Fest des San Lorenzo statt, den das eher alternative Viertel Lavapiés feiert. Der Großteil des Festes besteht wie in jedem Land aus Essen und Trinken. Aber natürlich sind auch Musikdarbietungen dabei, und jede Art von Kirmesstand. Sehr beliebt war erstaunlicherweise ein riesiger Bingostand, bei welchem  man allerlei unbrauchbaren Ramsch gewinnen konnte (siehe Foto)



Was erfreute sich größter Beliebtheit? Bingo!*

Aber auch qualitativ hochwertige Musik wurde in den Straßen etwas fernab des Troubels gespielt, die man bei einem Glas Wein, Bier oder Tinto de Verano genießen konnte.
Später flanierten dann alle im lauen Sommerabend (oder besser -nacht) nach Hause oder zur Bahnhaltestelle um den letzten Zug um 01.30 zu kriegen.



Ein Tinto de Verano kann ja nicht schaden




Ich setze mich in eines der 53.426 Straßencafes ...



... um der nebenan stattfindenen Musik zuzuhören. Hier bereitet sich das Quartett noch vor ( das musikalische Quartett im Hintergrund, nicht das Trinkquartett im Vordergrund)

Nachts strömen die Menschen auf die Straße (hier bei "Sol")







Ein Kino nahe Sol












Ich hoffe euch geht es allen gut! Hasta la proxima vez und meldet euch mal :)
Thomas

* Tut mir leid, aber wenn ich die Kalauer nicht mache schreibt Georg wieder Kommentare! :D