Donnerstag, 8. Juni 2017

Kanarische Inseln



Hallo,
da ich hier in Madrid keine Wohnung mehr habe, beschloß ich aus der Not eine Tugend zu machen, und buchte einen Flug Montag früh nach Lanzarote, sowie den Rückflug von Fuerteventura aus.

Die Landschaft ist meist grau-braun, nur unterbrochen von vereinzelten Farbsprenklern durch Moos und kleine Blumen
Beides sind Inseln die zu Spanien, genauer gesagt den Kanaren, gehören. Auf Lanzarote mietete ich mir ein Fahrrad, was aber bei dem orkanartigen Gegenwind und den sehr großen Steigungen nicht das beste der Fortbewegungsmittel ist. Zwischenzeitlich führte mich eine "Abkürzung" auch um einen Vulkankegel herum, sodass ich fürchten musste, das scharfkantige, frische Vulkangestein könnte den Reifen beschädigen.



Die Rückkehr nach Arrecife, wo ich ein Hotel gemietet hatte, ging desto einfacher, bergab und mit Rückenwind war nur die Bremse zu bedienen.



Arrecife auf Lanzarote
 Beide Inseln sind für ihre stetige Temperatur und das angenehme, gesunde Klima bekannt. Während ich dieser Beschreibung durchaus zustimmen kann, würde ich die Titulierung als "Inseln des ewigen Frühlings" zurückweisen wollen. Für einen ewigen Frühling sind die Temperaturen zu hoch, die Landschaft zu trocken und karg, und deshalb auch zu wenig grün. Gerade auf Lanzarote fühlte ich mich wie in einer Marslandschaft.

Das etwas "grünere" Fuerteventura
Lanzarote und Fuerteventura liegen eng beieinander vor der westafrikanischen Küste - die restlichen kanarischen Inseln befinden sich etwas weiter westlich-. Die geringe Entfernung lässt sie sich mit einer Fähre in etwa 30 Minuten überbrücken.
Fuerteventura ist wahrlich die Insel der Strände, mit dem von mir gemieteten Auto fuhr ich an der Küste entlang. Fast überall kann man in der Nähe des Strandes anhalten und hat nur einige Meter zurückzulegen um in das wohltemperierte Meer zu springen.

Der Stadtstrand von Gran Tarajal ist geschützt in einer kleinen Bucht gelegen, und zeigt eine schokoladige Farbe...

Von der größten Stadt Puerto del Rosalio fuhr ich weiter nach Süden, zum schokoladenfarbenen Strand bei Gran Tarajal, einem flachen, weitauslaufenden Strand der von vielen Kitesurfern heimgesucht wurde, sowie dem einladensten Strand, der den merkwürdigen Namen Playa Mal Nombre trägt.

wohingegen der Strand bei Sotavento, hellgelb, riesig und flach ist.


Der Weg weiter südlich

Dieser Strand hat einen feinen Sand, kristallklares Wasser, und man kann sich vor dem Wind mithilfe von Vulkangesteinnestern schützen.
 







Man baut sich kleine Steinnester um sich vor dem brausenden Wind zu schützen


 Kulinarisch haben die Inseln wenig spezielle Zubereitetes zu bieten*, sieht man von einem typischen Kartoffelgericht und einer Cazuela (Eintopf) von Garnelen und Oktopus ab. Natürlich gibt es haufenweise frischen Fisch, was die fehlende Spezialisierung direkt wieder wett macht.

Kurz vor Madrid aus dem Flugzeug fotografiert
Ich habe nicht besonders viel Zeit ausführlich zu berichten, ich halte mich nämlich diesen Abend zum letzten Mal in Madrid auf. Ich bin heute mittag erst von den Kanaren zurückgekehrt, werde hier mit Freunden in einer galicischen Bar speisen, und dann morgen nach Deutschland zurückkehren. Mein Flug geht morgen schon um sieben Uhr früh nach Hamburg (wir sind auf einer Hochzeit in Oldenburg eingeladen).
Der Rucksack mit Hab und Gut ist gepackt. 

Mein letzter Abend in Madrid. Ein merkwürdiges Gefühl, obwohl ich die eigentliche Abschiedsfeier schon am Samstag hatte. Davon werde ich dann aus Deutschland rückblickend berichten, und vielleicht schaffe ich es auch ein Resümeé zu verfassen.
 

Viele Grüße, zum letzten Mal aus Spanien. Und danke an alle die mitgelesen haben!
Saluditos
Thomas

 
*im Vergleich zu Madrid, bzw. Südspanien

Freitag, 2. Juni 2017

Barcelona




Hallo,
zum vierten Mal habe ich Barcelona besucht, und der Eindruck den ich am letzten Wochenende gewann, unterscheidet sich etwas von den vorherigen.
Das liegt vermutlich größtenteils daran, dass meine letzte Besichtigung schon zehn Jahre her ist, ich wesentlich mehr spanische (bzw. spanisch-sprachige) Städte kenne, und dass mich diesmal ein Freund auf einem kleinen Ledersofa beherbergt hat.

Adría ist ein Katalane, der einige Zeit in Madrid mein Mitbewohner war, und der mittlerweile in Barcelona in einer WG haust.

Ein Thomas und ein Adría
Nachdem ich mein Mobiltelefon in letzter Minute reparieren ließ eilte ich Freitag Nachmittag zum Bahnhof Principe Pio in Madrid. Die freundliche Mitfahrgelegenheit die mich von dort mitnahm, Jesús mit seinem Hund "Tibet", setzte mich nach fünf oder sechs Stunden Fahrt  gegen 23 Uhr direkt an der Bar ab, in der Adría wartete und wo wir ein Moritz tranken. Obwohl man oft San Miguel als typisch spanisches Bier nennt, ist doch Moritz das Bier Barcelonas, Mahou das Bier Madrids, und Cruz Campo das meistgetrunkene Spaniens.

Auch Barcelona hat einen "Volksgarten" mit obligatorischen Böötchen
Der offensichtliche Vorteil Barcelonas ist natürlich die Lage am Meer. Nach einer stundenlangen Besichtigungstour am Samstag setzten wir uns an den Stadtstrand, der etwas voll war, aber wo uns immerhin eine Band unterhielt.

Die Verkäufer am Strand bieten Tücher, Bier, Mojito, Flönz und Wasser feil

Eine fröhliche Band am Strand

Auch die Altstadt kann sich sehen lassen
Natürlich sahen wir uns die wichtigsten touristischen Punkte der Stadt auch an, die Sagrada Familia hat sich seit meinem letzten Aufenthalt signifkant weiterentwickelt.



Einen besonders schönen Ausblick über die ganze Stadt bietet der Park Güell, der nur wenige Minuten von Adrías Wohnung entfernt in den Hügeln der Stadt liegt.

Die Sagrada Familia (links) und der Küstennebel sind vom Park Güell aus gut zu sehen

Aber auch der Park selber ist sehr sehenswert

Eine historisch interessante Rolltreppe noch aus der Römerzeit.

Aus Wurstgründen hat jede dritte Bar "Frankfurt" in ihrem Namen

Auch Barcelona hat prunkvolle Bauten und Parks...


Viele der angebotenen Speisen sind ziemlich ähnlich zu denen in Madrid, oder anderen Orten in Spanien, nur dass in Barcelona alles etwas teurer ist. 
Abgesehen vom Essen, hat Barcelona noch einen weiteren Nachteil - nein, ich meine nicht die katalanische Sprache - , es ist sehr beliebt. 

Viele Touristen finden sich an der Sagrada Familia....

Selbst außerhalb der Ferienzeit ist die Stadt recht überlaufen, Cafés und Bars sind voll, und die Preise für Besichtigungen sind so hoch wie die Schlangen lang.
In den letzten Jahren hat der Zulauf sich durch die unsichere Reiselage in anderen Ländern erhöht, sodass selbst für den kurzen Besuch in einem nicht allzu weitläufigen Gaudí-haus eine Stunde Wartezeit und 23,50€ eingerechnet werden müssen.


...aber auch in den Parks sind invasive Häufungen von - insbesondere asiatischen - Riesenreiserudeln Realtität.
Den Sonntag verbrachte ich nach dem Park Guell vor allem an einem Strand, der nahe Badalona, einige Kilometer nördlich von Barcelona, liegt. Die Anreise von 45 Minuten mit der Metro lohnt sich, da das Wasser wesentlich sauberer, und der Strand auch leerer ist als der barcelonesische Stadtstrand.
Abends konnte ich dann den Nachtbus nach Madrid nehmen, der immerhin acht Stunden von Barcelona aus braucht.

Ein gemütlicher Sonntag
Morgen steigt meine Abschiedsfeier in einer deutschen Bar hier im Norden Madrids, alle meine Sachen sind bereits in einen großen sowie einen kleinen Rucksack gequetscht.  Und offiziell habe ich auch keine Wohnung mehr, komme aber erstmal auf dem Sofa meiner bisherigen Wohnung unter.
Meine letzten offiziellen Tage in Spanien sind also gezählt...
Viele Saludos!
Thomas