Labore und Mode

Was haltet ihr von meinem neuen Stil?

Hola otra vez,

como estais? Bei mir soweit gut. In der Universität läuft so langsam alles an, nächste Woche kommen Proben zum Vermessen an. Damit ihr wisst wie es hier in der Uni und den Laboren aussieht, sind hier ein paar Fotos.  

Das Unigelände ist relativ schön angelegt, und ein Ort an dem man auf der Straße Bier trinken darf*

Der Spanischkurs bewegt sich auf einem etwas höheren Niveau als gedacht, wir besprechen bisher fast ausschließlich den "Subjuntivo". Das ist eine mysteriöse, bösartige Verbform, die es im deutschen, kölschen, englischen und anderen Sprachen (zurecht) nicht gibt. Falls jemand eine Erklärung haben möchte wofür man diesen angeblich höchst notwendigen Subjuntivo braucht, oder - präziser formuliert - warum man diese sinnlose Form eigentlich überhaupt nicht braucht, der möge es in die Kommentare unten schreiben und ich erzähle demnächst mehr darüber.

Am Wochenende war hier strahlendes Wetter und deutlich über 10 Grad, wenn die Sonne schien. Sonst kann es nachts aber trotzdem noch sehr kalt werden, und eben hat es sogar ein wenig gefisel was schon sehr ungewöhnlich ist.

Das schöne Wetter habe ich Samstag natürlich genutzt, indem ich spontan auf die Modemesse MBFW (Mercedes Benz Fashion Week) ging, um dutzende neue glitzernde Anzüge, Jacken und rosa Brillen zu erstehen. 

Das richtige Wetter um in eine große schwarze Halle zu gehen

Die rosa Brille ist für FC Spiele gedacht, rechts im Bild Guillermo

Der Waldkönig versteht sich auf Mode, goldfarben ist immerhin in (s. Foto 1)

Magu mit interesanten Ohrringen (nicht golden!)

Danach waren wir dann im Mercado San Anton eine Teurigkeit Kleinigkeit essen, in welchem es viele kleine Stände gibt die eher spezielle Gerichte anbieten.

Hier gibt es Stockfisch zu kaufen, früher arme-Leute Essen, heute eine Delikatesse

Wer die schöne Aussicht geniessen und das Gewicht seines Portemonnaies erheblich erleichtern möchte, kann den Abend auf eine der zahlreichen Terassen der Stadt ausklingen lassen (oder für Madrilenen eher "einklingen") und dort ein* Bier trinken. Das haben wir auf der terazza de Oscar gemacht.

Kurz vor Einbruch der Nacht in ein/vor einem Museum

Mittlerweile bin ich ja schon fünf Wochen hier, und habe so langsam ein paar Unterschiede und Merkwürdigkeiten der Madrilenen oder Spanier entdeckt. Vor allem der Nothammer, hahahahihihihuhuhu, der Nothammer....hahaha! Aber davon mehr beim nächsten Mal.

Zur Abwechslung mal ein einfaches Straßenbild

Viele Grüße 

Thomas

*das ist tatsächlich normalerweise überall in Spanien verboten, es sei denn man sitzt in einem Straßencafe draußen. Das Unigelände darf die Polizei aber nur mit Genehmigung betreten (die sie üblicherweise nicht hat)

**hier ist "ein" wörtlich gemeint, die Bierpreise sind 4 mal so hoch wie gewöhnlich

Parque del Buen Retiro

Der Park "der guten Erholung" im Südosten Madrids...

Buenos Alaaf,

wunderschöne, einsichtsvolle und interessante Fotos von Madrid.....
.... habe ich immer noch nicht geschossen.

Zum einen liegt es daran, dass ich mich Karneval nicht hier befunden habe, sondern an einem anderen, kaum zu erratenden, von rheinischer Fröhlichkeit durchdrungenen Ort, durch welchen Rosenmontagszüge trotz Sonnenscheinwarnung ziehen*.
Der andere Grund ist, dass ich immer recht spät von der Uni aus durch Madrid laufe, wenn es schon Dunkel ist. Am Wochenende werde ich es aber dann hoffentlich schaffen einige neue, rare Tageslichtaufnahmen Madrids zu produzieren.

...ist im Sommer relativ grün, und läd zum Spazieren ein...

Zum Glück war ich aber im Mai schon hier, und habe einige Bilder des bekanntesten Parks Madrids gemacht, die ihr hier nun seht.
Sie sind auch deutlich ansehnlicher als aktuelle Fotos. Da es recht trocken ist, und man sich auf etwa 700 Meter Höhe befindet, sieht die Landschaft oft karg aus, insbesondere im Winter.

...oder zum Rumlungern an den Prachtbauten im Zentrum des Parks

Wer nach dem letzten Bild annimmt, solch ein prachtvoller Säulengang sei bereits heroisch genug für einen Erholungspark, der irrt, wie das nächste Bild aus dem Park zeigt.

Das Denkmal des Don Quijote,..... nehme ich an.

Normalerweise wird in Beschreibungen des Parks der See in der Mitte - anscheinend nach  Vorlage des Kölner Volksgartens geplant - stolz erwähnt. Ich gebe offen zu, nicht ganz so begeistert vom rechteckigen Teich mit Tretbooten zu sein, aber da er wichtig zu sein scheint, hier ein Foto:

Der Volksgarten Madrids

So, ich hoffe ich konnte euch damit etwas auf neuere Fotos** vertrösten, und wünsche noch einen schönen Restaschermittwoch.

Thomas***

*Nein, weder Bonn noch Aachen ist gemeint
**Es gibt hier noch viele interessante Ämter
***Nein Volker, noch ohne geflochtenen Bart, aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Kurze Namen und Haare

Hallo,
der Termin für die Sozialversicherungsnummer verlief einigermassen glatt. Ich besitze also nun auch diese Nummer, haha! Überheblich geworden, beschloss ich am Wochenende im Internet ein Konto bei einer Bank aufzumachen. Ich besitze ja eine NIE, einen Pass und auch eine Sozialversicherungsnummer. Nach einiger Recherche fand ich dann auch eine
Bank die gute Konditionen hat (openbank).
Leider hatte ich nicht damit gerechnet, dass in spanischen Formularen die Angabe von ZWEI Nachnamen Pflicht ist. Ausländische, mit Nachnamen geizende Exoten sollte man ja auch in die Schranken verweisen!

Eine der vielen Höhepunkte in Madrid

Wie ihr ja bereits gemerkt habt, werde ich einen Fotoband "Die schönsten Ämter Madrids" herausgeben und -falls es bürokratisch nicht zu schwierig zu beantragen ist- auch einen Nachfolgeband "Die Wartenummer des Grauens".
Deswegen sah mein Plan für den Rest des Wochenendes vor, einige neue Seiten Madrids kennenzulernen ohne eine Nummer zu ziehen. Nachdem ich mir eine schöne Route herausgesucht hatte, fragt Moncito (der Spanier der WG) ob ich mit zum Fußballgucken bei Freunden komme, FC Barcelona - Atletico Madrid. Was ich dann auch tat. Ich sollte es vermutlich verschweigen, aber Barcelona gewann 2:1, allerdings am Ende auch mit zwei Mann Überzahl.

Das Bier wird fast gefroren getrunken, so dass der Geschmack keine Rolle mehr spielt

Danach hatte Gabro, der Chilene, weitere Feierpläne in verschiedenen Bars, wie dem +Kcopas (sprich "mas que copas") und dem Capital. Dabei gibt es in der Regel Bier oder Vino verano. Dieser Sommerwein ist im Prinzip Wein minderer Qualität, die man mit Limone, Früchten und Eis zu verbergen versucht.
Die Feierpläne Gabros wurden bis morgens um 9 Uhr umgesetzt, weshalb die touristischen Höhepunkte der Stadt immer noch ausstehen.

Wer angesagt sein will, trägt in Madrid Luftballons

Übrigens war ich auch noch beim Friseur, Samstags gegen 22 Uhr. Im Friseursalon waren nur Schwarze mit Afros anwesend (Friseur eingeschlossen), was mir schon etwas merkwürdig vorkam. Nunja, ich hatte eigentlich recht gute Hoffnung meine Wunschfrisur in einigermassen eloquentem Spanisch erklären zu können. Das gelang auch, hat aber trotzdem nicht viel geholfen, weil die Sache einen Haken hatte: Der Friseur sprach kaum Spanisch.
Er bedeutete mir nun höflichst preiszugeben, welche der zahlreichen Frisurvariationen aus seinem wohlfeilen Repertoire auf meine Zustimmung treffen könnten, und ob eine davon das unerwartete Glück habe von mir bereits erwählt worden zu sein.

Zumindest glaube ich das, eigentlich sagte er nur: "Schneiden?" Ich deutete auf meinen Kopf um es etwas klarer zu machen und sprach in langsamem Spanisch.

Thomas: "Die Seiten bitte etwas kürzer als oben, aber bitte nicht sehr kurz"
Friseur, nach dem Rasierer greifend, diesen an meinen Kopf setzend: "Ah, kurz, kurz."
Rasierer, rasierend: "Wwwrrrrrrrr...."
Thomas, zu spät: "Nein....Arghh"


Ist aber gar nicht so schlimm, immerhin sind oben auf dem Kopf dann nach längerer, präziserer Erklärung etwas mehr Haare geblieben.

Der Afroseur

Mit haarigen Grüßen
Thomas