Freitag, 22. April 2016

Toledo und das Schinkenschneidefinale

Die Kathedrale Santa María
Hallo,

in den letzten Wochen hatte ich ziemlich viel Besuch, und deshalb nicht so viel Zeit zu schreiben. Auch wenn es etwas her ist, möchte ich euch etwas von Toledo zeigen und dem -sowieso zeitlosen- nationalen Ibérico-Schinkenschneidewettbewerb.

Am Fuße Toledos

Um Madrid liegen viele kleine Städte die eine Tagesreise wert sind. Eine davon ist Toledo, das tatsächlich in grauer Vorzeit (bis 1561) Hauptstadt Spaniens war. Ähnlich wie Cuenca, liegt Toledo auf einer Felsformation, und war deshalb sehr schwer einzunehmen. Mittlerweile gibt es kurioserweise etwa fünf lange Rolltreppen, die, im Berghang versteckt, auch faulen Eroberern die Einnahme Toledos ermöglichen würden.

Eine typische kleine Straße
Durch die Lage bedingt, gibt es viele kleine, enge Pflasterstraßen die manchmal auch recht steil hinunter oder hinaufführen. Auffällig ist außerdem, dass mindestens die Hälfte aller Geschäfte aus Messer- und Schwertschmieden besteht, die auch Rüstungen, Medaillen und weitere Metallsouvenirs anbieten.
Metallkühe und Kathi

Eine der vielen metallbeschlagenen Türen

Kathi und ich haben zusammen Toledo für einen Tag besichtigt. Leider haben wir es nicht geschafft auf einen nahe gelegenen Berg zu wandern und einen Panoramablick auf die Stadt zu erhaschen, da der Schinkenschneidewettbewerb uns unfairerweise davon abhielt.

Ein niedliches, ausgeblichenes Auto
Auf einem zentralen Platz Toledos, vor der Kirche Santa María, wurde nämlich in gerade noch erträglicher praller Mittagssonne schwitzende Schinken plaziert und Stände aufgebaut. Acht regionale Schinkenschneidemeister (sieben Männer, eine Frau) duellierten sich um den nationalen Titel.


Die Schinkengehilfinnen (so der professionelle Audruck)

Die teilnehmenden Schinken sind vor dem Wettbewerb aufgeregt und schwitzen
Nach dem langwierigen Besichtigen, Betasten und Auswählen der Schinken -die Reihenfolge welcher Cortador anfangen darf wurde vorher ausgelost - und einigen Interviews ging es dann los.

Der Cortador sucht sich einen Schinken aus

Die Jury bewertete natürlich den sauberen Schnitt des Schinkens, maßgeblich waren in erster Linie aber drei Präsentierteller, auf welchen der Schinken perfekt geschnitten und dekoriert sein musste, sowie die Fähigkeit möglichst genau 100 Gramm Schinken auf einem Teller zu präsentieren.
Außerdem wurden noch die Menge an Weggeworfenem, und die Zeit in die Beurteilung mit einbezogen.

Ein Jurymitglied betrachtet hungrig konzentriert den Schinkenschnitt

Die Cortadores werden von der Presse umlagert


Vor malerischer Kulisse läßt sich besser schneiden
Der ganze Prozess dauerte mehr als zwei Stunden, und wir holten uns dann ein Glas Bier und frisch geschnittenen Schinken um uns zu stärken. Wir hatten noch Zeit uns Toledo anzusehen, in einem guten Restaurant zu Mittag zu speisen (um vier Uhr Nachmittags), und uns im Park auszuruhen, bevor es wieder zurück nach Madrid ging.
¡Hasta la próxima vez!

Kathi genießt Schinken, und erträgt das spanische Bier

Mittwoch, 6. April 2016

Sevilla



Buenas tardes,
nach Cádiz habe ich zwei Tage in Sevilla verbracht. Sevilla liegt in Andalusien, im Süden Spaniens. Es ist eine alte, gemütliche Stadt mit vielen kleinen verschlungenen Straßen und vielen Orangenbäumen.

Ein typischer Innenhof in Sevilla mit Orangenbaum

Eine der zahlreichen Kirchen  der Stadt
Das casa de pilatos

Neben den schönen Plätzen, Kirchen und Torbögen lohnt sich auch ein Besuch im mittelalterlichen Königspalast, dem Alcázar. Dort gibt es beeindruckende Mosaike, und die königlichen Gärten, in denen Pfaue umherschrei(t)en.

Ein Innenhof des Alcázar

Die Innenräume sind prachtvoll mit Mosaiken ausgekleidet

Die königlichen Gärten im Alcázar









Einer der Plätze der Stadt

Eine weitere der mehr als 130 Kirchen

Das Metropol Parasol auf dem Plaza de Encarnación ist das größte Holzbauwerk der Welt



Von oben hat man einen schönen Ausblick über die Stadt

Sevilla bei Nacht
Es gäbe viel über Sevilla zu schreiben, da es eine alte Handelsstadt ist (die angeblich Herakles gegründet habe soll), und eine wechelvolle Geschichte hinter sich hat. Wer Interesse hat, kann das aber natürlich im Internet nachlesen, z.B. hier oder hier. Ich war nicht allzu lange in der Stadt, aber als Ziel für eine Stadtreise kann ich es durchaus empfehlen.

Viele Grüße!
Thomas

Sonntag, 3. April 2016

Osterprozessionen in Cádiz





Hola ihr,
am vergangenen Wochenende habe ich mich etwas in den Süden Spaniens bewegt. Da ich gleich Maté trinken und kochen werde, und mich außerdem einem kompletten Ibérico-Schinken widmen muss (davon demnächst mehr), gibt es heute weniger Text aber dafür einige Bilder. Es folgt dann auch bald ein Beitrag über Sevilla, das meine Anwesenheit auch ertragen musste. Vor Sevilla war ich aber in Cádiz, eine der südlichsten Städte Spaniens, etwas westlich von Gibraltar gelegen.

Der Schlafplatz am Strand

Mit dem Bus bin ich bis Cádiz gefahren, und da ich sehr früh und müde dort ankam, habe ich mir ein wenig Schlaf am Strand gegönnt. Gut wenn man als Kopfkissen einen großen Rucksack hat

Später wurde es dann angenehm warm am Strand

Abendstimmung, Cádiz


Sonnenuntergang am Meer in Cádiz
Wie in vielen Orten im sehr katholischen Spanien wird die Semana Santa (heilige Woche, bzw. Karwoche) mit abendlichen Prozessionen begangen.
 
Die Vorbereitungen zur Prozession in Cádiz

Bei den Umzügen wird ein Heiligenbild oder eine große Figur durch die Stadt getragen. Diese Heiligtümer sind teilweise so schwer, dass mehr als 20 Männer beteiligt sind. Davor und danach laufen Musikkapellen oder andere Teilnehmer mit Fackeln, Fahnen oder Kreuzen. Olfaktorisch wird man durch viele Weihrauchschwenker bestens unterhalten.

Recht bekannt* sind die spitzen Kapuzen, die dem Umzug ein unverwechselbares Aussehen verleihen.





Jesus wird in einem schneewittchenartigen Sarg durch die Stadt getragen

Die Prozessionsteilnehmer tragen Kapuzen. Damit soll verhindert werden dass nur aus Profilierungsgründen mitgegangen wird.


Es gibt verschiedene Kapuzenfarben, die die jeweilige Lieblingsweinrebsorte kundgeben



Hasta luego,
Thomas