ich sitze und schwitze im sommerlichen Madrid. Seit etwa drei Wochen hat das Thermometer die 30 Grad Marke nicht mehr unterschritten, und so findet unser kleiner, schlecht belüftbarer Steinofen im zweiten Stock, in dem wir leben nicht die Möglichkeit ein wenig abzukühlen.
Mein chilenischer Mitbewohner ist vorgestern endgültig nach Irland geflohen, da er es hier nicht mehr ausgehalten hat, und ich ertappe mich regelmäßig bei Gedanken wie: "Man könnte seine Tshirts ja eigentlich auch im Kühlschrank lagern, dann würden sie einen beim Anziehen abkühlen". Nachts hat man die Auswahl zwischen einer Erkältung durch den Luftzug des Ventilators, oder einem Schlaf den man auch als "Schonbratgang in eigenem Saft" bezeichnen könnte.
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| Das abwechslungreiche Wetter Madrids [Quelle: wetter-online.de] |
Da es in Deutschland ja sporadisch auch heiß ist/war, hier mein verbessertes Rezept für eine Gazpacho, sprich eine spanische, kalte Tomatensuppe:
Gazpacho de Tomás
Zutaten:
1,5 kg Tomaten, reif
1 Gurke
1 große, rote Paprika
1 Liter Brühe
4 Scheiben Toastbrot
2 Zehen Knoblauch
1 große Zwiebel
Rotwein
Sherry-Essig
Zucker
Oregano
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Die genauen Mengen für die Tomaten, Gurken, Paprika und Zwiebeln hängen vom eigenen Geschmack, von der Art und Größe des Gemüses/der Früchte und vom Reifegrad ab.
Zubereitung
Bemerkung: In spanischen Rezepten bleibt die Zwiebel meist roh, wer also gar keinen Herd benutzen möchte, kann diesen Schritt überspringen.
Die Zwiebeln schneide man in kleine Stücke, dünste diese in ganz wenig Öl an, lasse sie mit Zucker und Sherry-Essig karamellisieren und lösche mit sehr wenig Rotwein ab. Da der Knoblauch roh in die Gaszpacho kommt, wird so ein wenig der "scharfe" Geschmack der Zwiebeln abgemildert.
Die restliche Zubereitung ist denkbar einfach, alles bis auf das Olivenöl, also auch das Toastbrot, wird im Mixer kalt püriert, die Brühe wird zwischendurch immer wieder zugegeben (da der Mixer wahrscheinlich eh nicht alles auf einmal fasst).
Ist alles fertig, fügt man, um eine Emulsion zu erzeugen, das Olivenöl vorsichtig und unter Rühren hinzu (z.B. in dem man zwischendurch immer wieder den Mixer - mit geschlossenem Deckel ;-) - einschaltet).
Die Gazpacho ist nun fertig, und muss kühl gestellt werden. Wenn sie ein wenig durchzieht verbessert sich auch der Geschmack deutlich.
An sehr heißen Tagen kann man zusätzlich Eiswürfelformen mit Gazpacho füllen, und ins Gefrierfach stellen. Beim Servieren werden dann in jeden Teller/jede Tasse Gazpacho ein oder zwei Gaszpacho-eiswürfel getan, so bleibt die Suppe kalt, ohne zu verwässern.
Gutes Abkühlen!
Thomas

Her mit dem Schinken!
AntwortenLöschenDu musst einen Vorwand erfinden um Phil zu besuchen, der hat einen.
AntwortenLöschenAlso neben seinem eigenen auch einen Ibérico
AntwortenLöschenDer Tipp mit den Eiswürfeln ist eine wahrhaft coole Idee. :) Auch lecker: Salmorejo cordobés (kennste ja sicher).
AntwortenLöschenRichtig, Salmorejo ist ebenfalls sehr gut. Haben wir sogar zusammen schon gegessen ;) . Ein Mixer und Gemüse/Obst ist wirklich nicht zu verachten, gerade trinke ich einen Papaya-Bananen-Orangen-Apfel Saft mit viel Eis drin (natürlich enthält er nur einen verschwindend geringen Bruchteil einer Mikropapaya)
AntwortenLöschenStimmt, ganz vergessen. :D
AntwortenLöschenVermutlich genügt es auch vollkommen, wenn die Äpfel aus den, wie soll man sagen, gemäßigten Breiten der Mikropapaya stammen, während sich der subtropischen Bereich der Frucht hervorragend für den Anbau von Orangen und Bananen eignet. Klingt jedenfalls nach einem guten Getränk bei dem Wetter, erinnert mich an die Licuados.
:D Ich hatte leider keine Jahrzehnte Zeit Teile der Papaya zu erkunden, aber es stimmt, ich erinnere mich mit dem Fernglas am südlichen Papayahorizont verschwommen Bananenstauden wachsen gesehen zu haben. Die Entfernung war jedoch schwer abzuschätzen, da die Papaya ja praktisch kaum eine Krümmung besitzt...
LöschenRichtig! Habe einmal auch Milch reingekippt, licuadolicioso!